Der gesellschaftliche Auftrag von Museen befindet sich im Wandel: Um aktuellen Entwicklungen
zu
begegnen und sich einem vielfältigen Publikum zu öffnen, müssen die Gedanken und Gefühle der
Besucher:innen stärker in den Fokus der Museumsarbeit rücken.
Hier setzt das Playbook an. Es basiert auf einer sechsmonatigen praxisorientierten Forschung
im
Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Creative Direction an der
DIPLOMA Hochschule. Sie zeigt, wie durchdachte Designprodukte den Dialog zwischen
Museum
und Besucher:innen fördern und Museen so zugänglicher machen können.
Im Rahmen der Entwicklung des Playbooks wurden verschiedene Rezeptions- und
Partizipationsstrategien untersucht und angewendet, um so ein fundiertes Produkt zu
schaffen,
das es Erwachsenen im Alter von 20 bis 30 Jahren ermöglicht, ihre Persönlichkeit und
Lebenswirklichkeit in den Museumsalltag einzubringen — im Einklang mit den Werten und
Zielen von
Museen, wie sie in der ICOM-Definition
festgehalten sind.
Das Playbook wurde passgenau auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmt und mit 15
Vertreter:innen im Kunstmuseum Stuttgart
getestet. Die empirischen Daten belegen, dass das
Playbook nicht nur eine Brücke zwischen den Besucher:innen und der Kunst darstellt, sondern
auch
als Bindeglied zwischen Museum und Publikum fungiert.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Nutzer:innentests:
-
Wertvolle Ergänzung des Besuchserlebnisses: 14 von 15 Personen empfinden
das
Playbook
als
Bereicherung. Elf der Teilnehmenden würden in Zukunft lieber mit als ohne Playbook
durch
eine
Ausstellung gehen.
-
Neue Blickwinkel: Das Playbook bringt den Menschen die Kunst näher. Für 14
Personen
hat
sich
der eigene Blick auf die Kunstwerke durch das Playbook verändert. Ebenfalls 14
Personen
gaben
an, durch das Playbook manche Werke (mehr) mit sich selbst in Verbindung gebracht zu
haben.
-
Berührende Erfahrungen: Das Playbook ermöglicht berührende Erfahrungen. Das
wird an
mehreren
Stellen deutlich, z. B. in der Vielfalt der genannten Emotionen nach dem Testlauf
und in
den
Erzählungen über die schönsten Momente mit dem Playbook.
-
Einfluss auf die Außenwirkung von Museen: Für 13 Personen wären Museen mit
Playbook
zugänglicher und inspirierender als Museen ohne Playbook. Für zwölf Personen wären
sie
attraktiver und zeitgemäßer, für elf Personen weniger einschüchternd und für zehn
Personen
partizipativer und personalisierter.