Erlebe berührende Momente in Kunstmuseen.

Über das Projekt

Das Playbook lädt dazu ein, die eigene emotionale Beziehung zu Kunst zu vertiefen. Als kunstvermittelnde Printbroschüre verbindet es wissenschaftliche Erkenntnisse aus der psychologischen Ästhetikforschung, der Emotionsforschung und der Kunstvermittlung. Es eröffnet neue Perspektiven der Kunstbetrachtung im Ausstellungskontext.

Ob als kreativer Guide oder als Anregung zum Weiterdenken — die Broschüre bietet vielfältige Impulse zur (Selbst-)Reflexion, die sich weder an konkreten Werken noch an einer festen Reihenfolge orientieren.

Neben dem Platz für Notizen, Zeichnungen und Gedanken, enthält das Playbook auch Anregungen zum Dialog mit und über Kunst: beiliegende Aufkleber ermöglichen es den Besucher:innen, nonverbal darauf hinzuweisen, ob sie Lust auf Austausch mit anderen haben, oder die Ausstellung lieber alleine erkunden möchten.

So bietet das Playbook das Potenzial, den Gedanken und Gefühlen der Besucher:innen einen festen und gleichzeitig individualisierbaren Platz im Museumsalltag einzuräumen.

„Welches Kunstwerk hebt sich für dich von den anderen ab? Was habt ihr gemeinsam? Which artwork stands out to you from the others? What do you have in common?“
Frage aus dem Playbook
„Finde ein Kunstwerk, das Fragen in dir aufwirft. Schreib sie auf. Find a piece of art that raises questions within you. Write them down.“
Aufgabe aus dem Playbook

Forschung und Entwicklung

Der gesellschaftliche Auftrag von Museen befindet sich im Wandel: Um aktuellen Entwicklungen zu begegnen und sich einem vielfältigen Publikum zu öffnen, müssen die Gedanken und Gefühle der Besucher:innen stärker in den Fokus der Museumsarbeit rücken.

Hier setzt das Playbook an. Es basiert auf einer sechsmonatigen praxisorientierten Forschung im Rahmen einer Masterarbeit im Studiengang Creative Direction an der DIPLOMA Hochschule. Sie zeigt, wie durchdachte Designprodukte den Dialog zwischen Museum und Besucher:innen fördern und Museen so zugänglicher machen können.

Im Rahmen der Entwicklung des Playbooks wurden verschiedene Rezeptions- und Partizipationsstrategien untersucht und angewendet, um so ein fundiertes Produkt zu schaffen, das es Erwachsenen im Alter von 20 bis 30 Jahren ermöglicht, ihre Persönlichkeit und Lebenswirklichkeit in den Museumsalltag einzubringen — im Einklang mit den Werten und Zielen von Museen, wie sie in der ICOM-Definition festgehalten sind.

Das Playbook wurde passgenau auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmt und mit 15 Vertreter:innen im Kunstmuseum Stuttgart getestet. Die empirischen Daten belegen, dass das Playbook nicht nur eine Brücke zwischen den Besucher:innen und der Kunst darstellt, sondern auch als Bindeglied zwischen Museum und Publikum fungiert.

Das sind die wichtigsten Ergebnisse des Nutzer:innentests:


  • Wertvolle Ergänzung des Besuchserlebnisses: 14 von 15 Personen empfinden das Playbook als Bereicherung. Elf der Teilnehmenden würden in Zukunft lieber mit als ohne Playbook durch eine Ausstellung gehen.
  • Neue Blickwinkel: Das Playbook bringt den Menschen die Kunst näher. Für 14 Personen hat sich der eigene Blick auf die Kunstwerke durch das Playbook verändert. Ebenfalls 14 Personen gaben an, durch das Playbook manche Werke (mehr) mit sich selbst in Verbindung gebracht zu haben.
  • Berührende Erfahrungen: Das Playbook ermöglicht berührende Erfahrungen. Das wird an mehreren Stellen deutlich, z. B. in der Vielfalt der genannten Emotionen nach dem Testlauf und in den Erzählungen über die schönsten Momente mit dem Playbook.
  • Einfluss auf die Außenwirkung von Museen: Für 13 Personen wären Museen mit Playbook zugänglicher und inspirierender als Museen ohne Playbook. Für zwölf Personen wären sie attraktiver und zeitgemäßer, für elf Personen weniger einschüchternd und für zehn Personen partizipativer und personalisierter.
Pauline Dreyer studierte Mediapublishing im Bachelor und Creative Direction im Master. Seit 2017 ist sie gestaltend, textend und kulturschaffend tätig. Sie lebt und arbeitet derzeit in Stuttgart.
Foto: Atelier Pia Heller

Das Playbook ist auf Anfrage erhältlich: info@the-playbook.art